Wie groß muss die Not im Land sein, dass ein 75-jähriger einen 62-jährigen – mutmaßlich – wegen einer Pfandflasche ersticht ?

Urteil wegen Mordes am Bahnhof von Weil der Stadt rechtskräftig

Völlig unvermittelt und überraschend mit einem Jagdmesser einen Stich in den linken Brustkorb versetzt

2023-11-15
von Amélie Nussgarten

Bundesgerichtshof Karlsruhe. BGH vermerkt: „Die auf die Rüge der Verletzung materiellen Rechts gestützte Revision des Angeklagten bleibt ohne Erfolg.“ Foto/Layout: Heiderose Manthey.

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Karlsruhe.
 Der Bundesgerichtshof Karlsruhe (BGH) teilt in seiner Pressemitteilung Nr. 189/2023 vom 15. November 2023 das Urteil vom 15. November 2023 – unter Aktenzeichen 1 StR 104/23 geführt – mit.

In der Mitteilung der Pressestelle des Bundesgerichtshofes heißt es wörtlich: „Das Landgericht hat den zur Tatzeit 75-jährigen Angeklagten wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. 

Auf heimtückische Weise

Nach den Feststellungen des Landgerichts tötete der Angeklagte das Opfer, einen 62 Jahre alten Mann, am 4. Juni 2022 auf heimtückische Weise, indem er ihm im Bahnhof von Weil der Stadt völlig unvermittelt und überraschend mit einem Jagdmesser einen Stich in den linken Brustkorb versetzte. Der Angeklagte war im Juli 2020 mit dem Geschädigten in einen heftigen Streit – mutmaßlich um eine Pfandflasche – geraten und dabei von diesem im Gesicht verletzt worden. Am Tattag war er zufällig erneut auf das Tatopfer getroffen, ohne dass dieses ihn als früheren Kontrahenten erkannt hatte. 

Die auf die Rüge der Verletzung materiellen Rechts gestützte Revision des Angeklagten bleibt ohne Erfolg. Die Überprüfung des Urteils durch den 1. Strafsenat hat keinen den Angeklagten belastenden Rechtsfehler ergeben. Die Beweiswürdigung hält rechtlicher Prüfung stand.

Das landgerichtliche Urteil ist damit rechtskräftig.“

Das vorinstanzliche Urteil erließ das Landgericht (LG) Stuttgart mit Urteil vom 14. Dezember 2022 unter Aktenzeichen 1 Ks 112 Js 57497/22.

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