„Der Fall Ulvi Kulac„ oder „Deckt der Staat einen bislang ‚unbekannten‘ Sextäter und Mörder ?„
2015-01-13
Bayreuth. Ulvi Kulac kennt Gudrun Rödel seit seiner Verurteilung im Jahr 2004. Die heutige Aktivistin und wortstarke Informantin wurde am 09. November 2005 seine gerichtlich bestellte Betreuerin. Das Gericht sah sie als geeignet aufgrund ihrer 21-jährigen Tätigkeit als Anwaltssekretärin in Zwickau sowie ihrer jahrelangen Erfahrung als Betreuerin ihrer eigenenTochter, die seit Geburt an aufgrund eines Ärztefehlers geistig behindert war. Ihre Tochter, die ein Leben lang wie ein kleines Kind betreut werden musste, ist inzwischen verstorben.
Ohne Rödel aufgeschmissen – Starke Fürsprecherin gefunden
Aufgrund dieser Meriten hatte Rödel Kontakt mit den Eltern von Ulvi Kulac aufgenommen und ihnen dringend eine Betreuung für ihren Sohn empfohlen. Da sich die Eltern sowie Familienangehörige dazu nicht in der Lage fühlten, hat sie nach Rücksprache mit Ulvi Kulac und dessen Einverständnis sich zur Verfügung gestellt. Der Antrag auf Betreuung beim Amtsgericht Bayreuth wurde zunächst – besonders auch auf Empfehlung des Bezirkskrankenhauses Bayreuth – abgelehnt. Erst in der Beschwerdeinstanz wurde Frau Rödel durch das Landgericht Bayreuth zur Betreuerin von Ulvi Kulac bestellt.
„Verdacht“ reichte zur Unterbringung aus
Ulvi Kulac wurde am 07. Septemer 2001 zwangsweise wegen VERDACHT des Missbrauchs an Kindern und der seit 07. Mai 2001 verschwundenen Peggy untergebracht in der Psychiatrie des Bezirkskrankenhauses Bayreuth.
Im Januar 2002 erging durch die Polizeidirektion Hof die Pressemitteilung, dass kein Beweis erbracht werden kann, dass Ulvi Kulac etwas mit dem Verschwinden der Peggy zu tun hatte; ebenso dass es keinerlei Zeugen oder Sachbeweise für einen sexuellen Kontakt mit dem Mädchen gab.
Welche Rolle spielte der ehemalige V-Mann Peter H. ?
Im Februar 2002 wurde vom damaligen Innenminister Beckstein eine neue Soko eingesetzt. Auch der neue Soko-Chef musste feststellen, dass nichts gegen Ulvi Kulac vorlag. Er spürte in den Akten der Mitinsassen Ulvi Kulacs in der Psychiatrie den ehemaligen V-Mann Peter H. auf, der bereits der Soko I mitgeteilt hatte, Ulvi habe ihm den Mord an Peggy gestanden.
Obwohl seine Aussage aufgrund von Widersprüchen nicht als glaubhaft verwertet wurde, war dieser plötzlich ein sehr glaubhafter Zeuge gegen Ulvi Kulac vor Gericht mit seiner Aussage, Ulvi habe das Mädchen erdrosselt.
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Rückzug der Lüge durch Eidesstattliche Erklärung: Freiheit versprochen für Falschaussage
Im Jahr 2010 hat Peter H. seine Aussage widerrufen. Frau Rödel liegt die eidesstattliche Versicherung von Peter H. (Aussage hier anklicken) sowie seine Erklärung beim Ermittlungsrichter vor. Man habe ihm die Freiheit versprochen, wenn er sage, Ulvi Kulac habe Peggy erdrosselt, bis sie tot war.
Weiterer Terror ? Sogenannter „Ermittler“ eingesetzt
Weiter stellte die Soko II tagelang einem damals 9-jährigen Jungen mit attestiertem ‚Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom‘ sowie verminderter Wahrnehmungsfähigkeit einen Ermittler, der bis heute noch im Dienst tätig ist, solange zur Seite, bis dieser der Soko-Leitung mitteilte, der „Junge“ mache Angaben, „die darauf hindeuten, dieser habe den Missbrauch der Peggy durch Ulvi gesehen“.
„Der Junge wird später berichten, der Polizist sei sein Freund und habe ihm tolle Spielsachen geschenkt, ebenso, dass er so viel gefragt und rumgefahren wurde, dass er einfach nur noch ja und nein gesagt habe.“, so Gudrun Rödel.
Sachverständige Gutachter: Aussagen des Belastenden unglaubwürdig
Die Sachverständige begutachtete die Aussagen des Jungen als nicht glaubhaft. Trotzdem werden sie Grundlage des Abschlussberichtes der Soko II sowie der Anklage. Sie gelten als Motiv des Mordes im Urteil und werden bis zum heutigen Tag als gegeben vom Gutachter sowie vom Krankenhaus Bayreuth angesehen.
Am 14. Mai 2014 wurde Ulvi Kulac vom Landgericht Bayreuth des Mordes freigesprochen.
Ulvi Kulac sitzt seit 13 Jahren nach Aussagen von Gudrun Rödel unschuldig in der Psychiatrie in Bayreuth für einen Missbrauch an der verschwundenen Peggy, der nie stattgefunden hat.
Zum Video unseres Kollegen Volker Hoffmann