Norbert Blüm: Buchvorstellung “ EINSPRUCH ! “ in der Urania in Berlin

Voll daneben, Euer Ehren ?

2014-11-12

Berlin. Sein Buch schlägt in den Reihen der Justizopfer auf wie kein anderes zuvor. Norbert Blüm spricht vielen aus dem Munde, manch ein Nicken während des Lesens seiner anprangernden Inhalte. In seinem Buch „Einspruch!“ hat er zweifelsohne viele Erfahrungen durchgerüttelter Betroffener aufgegriffen. Manch einer kann sich nun gerächt sehen und wieder besser schlafen.

Der Berliner ARCHE-Korrespondent Klaus-Peter Treutler weiß allerdings anderes zu berichten. Als Insider und Kenner fehlerhafter Sachverhalte in der Scheidungs- und Trennungsindustrie gibt er zu bedenken, dass Blüms zusammengetragenes Wissen nämlich zu wenig fachkundig und genügend profund recherchiert gewesen sei. Einfach mangelhaft.

Das Buch bleibt dennoch empfehlenswert, zumindest für den, der endlich mal einen Prellbock der Schwarzrock-Hoheit und deren uferlosem Hochmut gegenübergestellt sehen möchte.

ARCHE-Foto Keltern-Weiler Berlin Klaus-Peter Treutler Norbert Blüm_09

Buchvorstellung in der Urania in Berlin: „EINSPRUCH !“ Norbert Blüm greift die Richterschaft in Deutschland an ! Aus gutem Grund.

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Von unserem ARCHE Berlin-Korrespondenten Klaus-Peter Treutler

Der Kommentar

Ehrlich gesagt war es Bildzeitungsniveau. Plakative Verallgemeinerungen ohne Ende.
Obwohl Blüm von durchaus realen Fällen ausging und zum Teil auch zutreffende Folgen und Verallgemeinerungen nannte, lag er bei den Ursachen voll daneben. Da er durchweg alle Richter und Anwälte als arrogant und faul darstellte, das juristische Desaster also seiner Meinung nach an Persönlichkeitsmerkmalen liegen solle, die er allen gleichermaßen zuschrieb, zeichnete sich sein Vortrag nur negativ, ja sogar destruktiv ab.

Bei so einer Beliebigkeit und Oberflächlichkeit der Analyse war es dann logischerweise auch beim besten Willen nicht möglich, Lösungsansätze zu erkennen. Nachdem er eine halbe Stunde über alle Justiz nur einseitig Schlechtes von sich gab und wenig Sachverstand erkennen ließ, bin ich vor Ende gegangen. Es ist zweifellos gut, dass das Thema „Was ist los mit unserer Justiz?“ auf den Tisch kommt und diskutiert wird. Aber man muss nicht Verachtung und Abscheu gegen andere schleudern, um selber größer zu scheinen, um wahr genommen zu werden. Ein Miteinander hätte mir persönlich besser gefallen. Vielleicht ist dies sogar die einzige Möglichkeit schnell zu Verbesserungen und angemesseneren Lösungen zu gelangen.

Fotogalerie Norbert Blüm bei seiner Buchvorstellung in der Urania in Berlin