Deutschland verweigert die Anhörung
2014-03-29
Dazu EU-Abgeordneter Philippe Boulland „Combien faudra-t-il de drames humains pour parler des divorces binationaux en Allemagne?“
Auf die Anfrage von ARCHE, warum die Anhörung der Jugendamtsgeschädigten im Europäischen Parlament gestrichen wurde, antwortet der deutsche EU-Abgeordnete Dr. Peter Jahr:
„Sehr geehrte Frau Manthey,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 24. März.
Mit der Fraktion der Konservationen, der Sozialisten und der Liberalen haben sich eine Mehrheit der Abgeordneten im Petitionsausschuss dafür ausgesprochen, Petitionen, die sich mit Sorgerechtstreitigkeiten in Deutschland und dem deutschen Jugendamt befassen, auf eine spätere Sitzung des Petitionsausschusses zu verschieben.
Der Petitionsausschuss befasst sich bereits seit der vergangenen Legislaturperiode intensiv und zum wiederholten Male mit diesem Themenkomplex. Aufgrund der Vielzahl von Petitionen, die den Ausschuss jedes Jahr erreichen, haben wir uns daher dafür entschieden, Petitionen, die in dieser Legislaturperiode noch nicht zur Sprache gekommen sind, vorrangig zu behandeln.
Grundsätzlich ist bei Petitionen zwischen nationaler und europäischer Zuständigkeit zu unterscheiden. Die Mehrzahl der Petitionen, die sich mit Sorgerechtstreitigkeiten befassen, fallen in die nationale Kompetenz der jeweiligen Mitgliedsstaaten und somit nicht in den Tätigkeitsbereich der Europäischen Union und des Petitionsausschusses. So ist weder Aufgabe noch steht es in der Macht des Europäischen Parlaments, auf innerstaatliche Rechtsdurchführungs- bzw. Rechtsprechungsprozesse der Mitgliedsstaaten einzuwirken. Dies gilt umso mehr aufgrund der Komplexität von Sorgerechtstreitigkeiten und der Schwierigkeiten, verlässliche Informationen in diesen zumeist sehr emotionalen Angelegenheiten zu erlangen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Jahr“
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Zum Vorgang befinden sich drei Artikel auf Radio Stimme Rußlands
Jugendämter Deutsche EU-Abgeordnete zensieren das Thema in Brüssel
Jugendamt allemand, Le débat censuré à Bruxelles (Partie 1)
Jugendamt allemand Le débat censuré à Bruxelles (Partie 2)
Petititionen von Prof. Dr. Aris Christidis
Petiton 2011 Verletzung von Bürger- und Menschenrechten durch deutsche Justizbehörden
Petition 2014 Nr. 1079/2011 „Es ist seit vielen Jahren bekannt, daß es in Deutschland einen unüberschaubar wachsenden Justizsumpf gibt, der von der breiten Öffentlichkeit weitgehend unerkannt operiert, weil jede Bemühung, ihn aufzudecken, als „privater Rechtsstreit“ deklariert wird…“