Landesrabbiner Moshe Flomenmann lehnt Manthey’s Bitte ab

Der Rabbi: „Es geht hier nicht um Judentum, sondern um einen Prozess !

… und da spricht jeder aus seiner Sicht !“

2020-09-18

Um Hilfe gerufen bei Evangelischen Christen, bei Katholischen Christen, bei Juden. Ergebnis: Keine Hilfe erhalten. Folge: Ächtung, Folter, weitere Misshandlung der Opfer. Foto: Heiderose Manthey.

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Keltern-Weiler/Lörrach. Die Leiterin der ARCHE, Heiderose Manthey, erhielt eine Woche vor dem Strafprozess wegen angeblicher Beleidigung von Steffen Jörg Bochinger, seines Zeichens Bürgermeister der Gemeinde Keltern, den Hinweis auf Facebook, sie solle doch einen Rabbi zu dem Prozess einladen.

Wenn jemand verstehen könne, so die Begründung, was mit den Justizopfern in Deutschland passieren würde und wie sie gefoltert werden und leiden würden, dann wäre das doch bestimmt jemand, der die Geschichte seines eigenen Volkes kennen würde, weil diese sich in die Herzen der Nachfahren eingegraben hätte.

Vor ihrem inneren Auge sah die Leiterin der ARCHE bereits einen Rabbiner im Gerichtssaal den Strafgerichtsprozess verfolgen. Aber diese Vorstellung sollte lediglich ein inneres Bild bleiben.

Im Europäischen Parlament in Brüssel traf Manthey als Chefredakteurin von ARCHEVIVA einen Vater, der von seiner Tochter grausam entfremdet wurde. Dieser Petent hatte sich in seinen linken Unterarm das Datum der Geburt und den Namen seiner Tochter einbrennen lassen.

Kinderraub ist eingraviert in die Seele der Betroffenen – wie die Nummer eines Konzentrationslagers in den Arm eines Petenten

 „Die Betroffenen“, äußert die Chefredakteurin, „haben kaum ein anderes Bild aus der Geschichte als Vergleich für die ihnen zugefügte Folter als das 3. Reich mit seinen schrecklichen Menschenverfolgungen, Morden und Ächtungen. Über die Gerichte, Staatsanwaltschaften und Polizei erleben die Menschen seelische Folter, die noch schlimmer sein kann als körperliche Folter.“ Holger Söder, Mitglied der INTERNATIONAL ASSOCIATION of HUMAN RIGHTS DEFENDERS (IAoHRD), meint dazu: Psychologische Folter ist die schlimmste Art von Folter !“

„Einer Mutter ihr Kind bei der Geburt aus ihren Beinen heraus zu zerren, um es zu wartenden Pflegeeltern zu bringen, das ist grausamste Folter. Einem Vater den Zugang zu seinen Kindern zu versperren, dass er seine Arme nicht mehr schützend um sein Kind legen kann, das ist grausamste Folter !“, so Manthey.

Solange nicht alles getan wird von Regierungsseiten, um die Familien zu schützen und gesund zu erhalten, so lange bleibt die Regierung Täter, Täter der Familienspaltung, der Trennung von engsten Familienmitglieder, der Gefährdung des eigenen Nachwuchses.

Verglichen wird die Trennung der Kinder von ihren Eltern von Betroffenen auch mit dem Mauerbau zwischen Ost- und Westdeutschland, die Gerichtsprozesse, bei denen Mütter und Väter vor einem furchtbaren Machtapparat um ihre Kinder kämpfen, werden Gladiatorenkämpfe benannt, also wie Kämpfe gegen Löwen im Kolosseum empfunden. Hilflos, macht- und schutzlos einem gefräßigen Apparat ausgesetzt. Und so kämpfen Mütter und Väter jahrelang um ihre Kinder, dem Gespött der Zuschauer ausgesetzt, gehetzt, gejagt, gedemütigt.

Der Kontakt zum Rabbi Flomenmann

Um den Kontakt zu einem jüdischen Geistlichen aufzunehmen, rief Manthey zuerst in Pforzheim bei Rabbiner Michael Jaakov Bar-Lev an. Dieser hörte sich Manthey’s Anliegen in aller Ruhe an, musste aber bedauerlicher Weise aus gesundheitlichen Gründen absagen.

Bar-Lev verwies die Leiterin der ARCHE an den Landesrabbiner Moshe Flomenmann, Vorstand und Rabbinat in der „Israelitische Kultusgemeinde Lörrach“. Nach viermaligem Versuch erreichte sie ihn. Flomenmann wurde über Absicht und Inhalt von Manthey’s Bitte informiert. Er selbst wollte wissen, welchen Beruf die Leiterin der ARCHE ausübte und wie sie dazu gekommen sei, ihn anzurufen.

Manthey erklärte, dass sie als selbst Betroffene, ehemalige Lehrerin und Freie Journalistin sich für Betroffene weltweit einsetze und dass es jetzt aufgrund ihrer Tätigkeit „Aufdecken von Justizkriminalität“ und hier aktuell vorliegender wüstester Diskriminierungen von unschuldigen Menschen in der Gemeinde Keltern zu einem Strafgerichtsprozess gegen sie gekommen sei, weil sie Ächtung und Missbrauch von Menschen aufdecke und eben nicht ruhig zuschauen würde, wie (hilflose) Menschen in ihrer Umgebung zur Genugtuung von anderen an den Pranger gestellt werden würden und so missbraucht werden würden.

Und die Tür des Juden blieb zu für Heiderose Manthey

Flomenmann ehrte Manthey wegen ihrer Tätigkeit und kam dann abrupt zu Ende, indem er ihr seine Entscheidung mitteilte: Zu dem Prozess käme er nicht, denn es läge hier ja ein politischer Prozess vor, der mit dem Judentum nichts zu tun hätte.

Er wünschte Manthey alles Gute und einen schönen Tag.

Ob es wohl den Juden damals auch so ergangen ist, als sie um Hilfe baten und vor ihren Augen die Türen geschlossen wurden – eben so, wie die Tür des Rabbiners vor den Augen von Heiderose Manthey und den Betroffenen der Menschenrechtsverbrechen verschlossen wurde ?