„Über Jahrzehnte sind Schülerinnen und Schüler an der Odenwaldschule genötigt, vergewaltigt und emotional ausgebeutet worden. Die Aufarbeitung dieser Verbrechen, der sich zwei Studien widmen, ist auch eine Geschichte des Versagens.“
Prof. Jens Brachmann von der Universität in Rostock konzentriert sich „auf die Institution und Organisation der Internatsschule sowie auf die Frage nach einem Tätersystem. Zirka 400 Meter Aktenmaterial – darunter Schülerlisten, Fotos, Videos, Sitzungsprotokolle – des Schularchivs haben die Rostocker Autoren durchforstet und ausgewertet.
Ihr Fazit: Die pädosexuelle Gewalt an der Odenwaldschule sei Ausdruck eines „Systemversagens“. Die Zahl der Opfer liegt nach Angaben der Forscher seit 1969 mindestens im mittleren, wenn nicht sogar im oberen dreistelligen Bereich. Das bedeute, vermutet Brachmann, dass 500 bis 900 Heranwachsende dem Druck eines Tätersystems ausgeliefert waren. Und: Es gab Mitwisserschaft, passive wie aktive Unterstützung und strukturelle wie kulturelle Rahmenbedingungen, Machtstrukturen und persönliche Allianzen, die den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen über Jahrzehnte ermöglichten. …“
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Lesen Sie auch in der Zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW, E&W Erziehung & Wissenschaft, in Ausgabe 06/2019 die Beiträge über Mobbing. In der Fachzeitschrift beschäftigen sich auf insgesamt vierzehn Seiten der freie Journalist Matthias Holland-Letz, die freien Journalistinnen Jeanette Goddar, Kathrin Hedtke, Anja Dilk und Nadine Emmerich mit dem Thema Mobbing, einer Gewaltform, von der behauptet wird, dass sie auf Macht basiere.
Ausgewiesene spezifizierte Themen zu Mobbing
Mobbing in Bildungseinrichtungen: „Eine Gewaltform, die auf Macht basiert“
Interview mit Klaudia Kachelrieß: Schulleitung ist in der Pflicht
Unter Schülerinnen und Schülern: Wer glücklich ist, mobbt nicht
Interview mit Kaj Bochhofer: Es gibt keine Unbeteiligten
Cybermobbing auf dem Schulhof: „Geh sterben, du hässliche Kuh“.
→ Gewalt muss aufgedeckt werden ! Dafür tritt ARCHE ein.