Familiengeschichte – Familiendramen ! ?
Transgenerative Wirkungen von Familienkonflikten, Trennung und Scheidung
2019-10-24
.Halle/Keltern-Weiler. Am 09. und 10. November 2019 findet in Halle an der Saale der 18. Familienkongress statt. Endlich versucht eine Veranstaltung die Hintergründe von Kinderraub – Eltern-Kind-Entfremdung und Parental Alienation, kurz kid – eke – pas, an den Wurzeln zu packen. Ein ganz großer seines Faches, der hierzu untersucht, ist Prof. Dr. Dr. Franz von der Uni in Düsseldorf Heraus aus dem Schattendasein – Die Seele der Jungen und Männer.
Brasilien hat die Auswirkungen der Vergangenheit auf die Jetztzeit erkannt und schult bereits seine Richter, Staats- und Rechtsanwälte in Familienstellen Aufstellungen im Rechtswesen bei Sorgerechtsstreit u.a.. ARCHE hat bereits vor zwölf Jahren Workshops für Betroffene eingerichtet, die hinter die – bislang als undurchsichtig gegoltenen – Mauern der sie immer noch manipulierenden Fäden schauen wollen.
ARCHE empfiehlt diesen Kongress
Unter anderen referiert auf dem Familienkongress in Halle Prof. Dr. Angela MORÈ, Soziologisches Institut der Leibniz Universität Hannover über „Die Auswirkungen von Krieg, NS-Vergangenheit und Vaterlosigkeit auf heutige Familien und deren Kinder„, Dr. Eva KOPKA, Schussental-Klinik gGmbH, Aulendorf über Was uns Genogramme von Trennungsfamilien verraten und Dr. Katharina KLEES, Paar-, Sexual- und Traumatherapeutin, Aufwind-Institut Dannstadt über Resilienz – Chancen trotz Aufwachsen in prekären Familienverhältnissen.
Drei Workshops werden angeboten „Vaterlos“ – Meinen Vater habe ich nie kennengelernt, Genogrammarbeit in der Beratung von Trennungsfamilien und trotz Trennungsfamilie – gesund und glücklich aufwachsen.
Impulsreferate und eine anschließende Diskussionsrunde folgen.
Zum Kongress-Thema
„Wieso hat dein Hans eigentlich rote Haare, die gibt es doch sonst in eurer Familie gar nicht! Warum ist der Enkel wie sein Großvater schon jung an Krebs erkrankt? Über die genetischen Einflüsse, vor allem auf unsere Gesundheit, wird schon lange geforscht und es ist vieles bekannt.
Die Mannheimer Kohortenstudie[1] hat Effekte von sozialen, politischen oder gesellschaftlichen Einflüssen auf die psychische Gesundheit und somit auf das Beziehungs- und Familienleben der nachfolgenden Generationen nachgewiesen.
Kriegskinder, Nachkriegskinder, Nachkriegsenkel, sind populäre Buchtitel von Sabine Bode[2], die den enormen Einfluss des zweiten Weltkrieges auf die Biografien der Nachkriegsgenerationen thematisieren.
In unserer Zeit sind es die „Rosenkriege“ nach Trennung und Scheidung mit anschließendem Kampf ums Kind, die das Leben vieler – in Loyalitätskonflikte verstrickter – Kinder durcheinanderbringen. Dabei ist nicht nur die akute Gesundheit der Kinder betroffen; Spätfolgen finden sich oft in ihren zukünftigen Familien wieder.
Doch eigentlich wollten sie es als Eltern in ihrer Familie besser machen, als es ihnen in ihrer Herkunftsfamilie vorgelebt wurde. Sie wollten sich gemeinsam um die Kinder kümmern. Vater und Mutter waren sehr engagiert, die Fehler der eigenen Eltern vermeiden. Nach und nach schlichen sich immer mehr Konflikte ins Familienleben ein. Es wurde laut und manchmal sogar gewalttägig. Schließlich verließ ein Elternteil in einer Nacht und Nebelaktion alleine oder mit den Kindern die Wohnung – unbekannt verzogen. Beginn eines oft unendlichen und zermürbenden Kampfes auf dem Rücken der betroffenen Kinder. Genau, wie sie es oft in ihrer eigenen Vergangenheit erlebt haben.
Wer tiefer gräbt, um eine solche Familiendynamik zu verstehen, findet oft Familienkonflikte und Trennung bei den Eltern oder schon bei den Großeltern der Betroffenen. Man findet Familientabus, Gewalt, Enttäuschungen, tiefe Kränkungen und Traumata, die nie aufgelöst wurden. Oft kennen die aktuell Handelnden die Ursachen nicht. Ursachen, die sich auch Generationen später noch wiederfinden lassen.
Warum zeigen sich Effekte von Familienkonflikten noch Generationen später? Wie wirken Trennung und Scheidung der Eltern auf die zukünftigen Beziehungen ihrer Kinder? Durch welche Interventionen (Mediation/Beratung/Therapie) können diese Einflüsse gemindert und der transgenerative Teufelskreis verlassen werden? Welche Selbstheilungskräfte finden wir, damit es in der nächsten Generation „besser läuft“? Welche politischen und rechtlichen Reformen sind notwendig, um die Familien zu unterstützen? Diesen und weiteren Fragen wollen wir mit Fachleuten und Betroffenen im Rahmen unseres nächsten Familienkongresses 2019 nachgehen.“