Anpreisen des Neubaus eines zweiten Kindergartens für sage und schreibe 1307 Einwohner¹ – ein Schmankerl für Blinde, die übers Ohr gehauen werden wollen ?
Schleicht sich mit dem Projekt „Neubau eines Supermarktes im Hofacker“ etwa die Errichtung eines neuen Bau- oder Gewerbegebietes durch die Hintertür im Gewann Hofacker ein ?
Bürgerwehr ist auf dem Plan: Wer braucht noch einen Lebensmittelmarkt, der die Flächen, auf denen das Gemüse und Getreide wächst, für immer versiegelt und die bereits ortsansässigen Lebensmittelmärkte ruiniert ?
2023-07-25
aktualisiert 2023-07-26 | 2023-07-27 | 2023-07-30 | 2023-07-31 | 2023-08-01 | 2023-08-03
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Weiler / Keltern. Es ist unglaublich mit welchen Verlockungen und mit welcher Dreistigkeit der Gemeinderat, die Gemeindeverwaltung und an deren Spitze Bürgermeister Steffen Jörg Bochinger eine weitere Zerstörung der Natur in Keltern anpreisen und bereits zur Planung in Auftrag gegeben haben ! Jetzt sollen auch die Hofäcker am Ortsende von Weiler Richtung Ellmendingen dem Bauboom Bochinger’s Mannen anheim fallen und preis gegeben werden. Die Baggerzähne der Bauwütigen greifen bereits jetzt schon – gierig im Geiste – tief in die Böden der landwirtschaftlich genutzten Wiesen und Äcker hinein und zerstören eventuell wenige Zeit später dann das, was wir dringend zum Leben brauchen: gesunde Acker- und Wiesenflächen ! Sie zerstören ! Und zwar unwiederbringlich !
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In dem Anschreiben der Gemeinde Keltern zur Einladung eines Grundstücksbesitzers im Gewann Hofacker zur geplanten Vorstellung des Vorhabens in der Gemeinderatssitzung wird das irrwitzige Bauvorhaben außerhalb von Weiler tituliert als ein „wünschenswertes Projekt“ für die Nahversorgung, insbesondere durch die „Ortsnähe“ ! Ortsnähe ? Wie ?
Mit nachfolgenden Worten lockt die Gemeinde Keltern diesen Grundstücksbesitzer in die Mehrzweckhalle von Weiler:
„Sehr geehrte… , für Weiler besteht die Möglichkeit zur Errichtung eines Lebensmittelmarktes. Ein wünschenswertes Projekt für die Nahversorgung, insbesondere durch die Ortsnähe. Die ZGV Zimmer Grundsütck- und Verwaltungsgesellschaft mBH vertritt das Interesse der Rewe Group und würde eventuell einen Markt errichten. Als mögliches Gebiet wurde das Gewann Hofacker am Eingang Weiler von Ellmendingen kommend anvisiert. …“, so heißt es in dem offiziellen Schreiben von der Verwaltung. |
Die ZGV Zimmer Grundstück- und Verwaltungsgesellschaft mBH und die Rewe Group scheinen hier gemeinsame Sache mit der Gemeindeverwaltung Keltern zu machen
Kein Wort davon im Anschreiben, dass ein neuer Kindergarten gebaut werden soll, der – direkt hinter dem bereits bestehenden Kindergarten, einem historisch-charmanten Ortsgebäude aus Buntsandstein – als Betonklotz errichtet werden soll.
Neue Straßen – direkt hinter der gefährlichen Kurve am Ortseingang, wo bereits ein Mensch sein Leben lassen musste, neue Zufahrtswege für Lastwagen zum Anliefern der Waren, Parkplätze müssen natürlich auch gebaut werden mitten hinein in das Acker- und Wiesengelände, erneute Schläge mitten hinein in die Natur. Und der aufgrund des immensen Flächenfraßes in Deutschland immer wichtiger werdende Mutterboden wird unter Asphalt, Beton und Pflastersteinen für immer begraben.
Jetzt plötzlich also ist die Rede von dem Bau eines zweiten Kindergartens für die Kleinsten in Weiler, der Nachwuchs muss also herhalten, der Nachwuchs eines Ortes von sage und schreibe rund 1300 Einwohner. Ja, wieviel Kinder gibt es denn plötzlich in Weiler ? Ist der Bobyboom ausgebrochen, weil genau vor vierzehn Tagen an die zehn Störche in Weiler über den Waldwiesen kreisten, dort landeten und auf Futtersuche gingen ?
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Dieser Kindergarten-Neubau soll als wünschenswertes Projekt in einem bislang von der Bebauung ausgeschlossenen, ausschließlich bisher landwirtschaftlich genutzten fruchtbaren Wiesen- und Ackertals hervorgebracht werden.
Urgestein mit liebevollem Identifikationscharakter: Der Kindergarten von Weiler
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Das Gewann Hofacker
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Scheibchenweise wird jetzt also die Planung und Bebauung nachgelegt. Oder anders formuliert: Wichtige Sachverhalte werden verschwiegen im Schreiben der Gemeinde an einen Grundstücksbesitzer.
Nennt man diese Taktik (skrupellose) Verkaufsstrategie ?
Und kein Wort davon, dass es in Weiler für seine rund 1300 Bewohner
⋅ einen reichhaltig sortierten Naturkost-Laden²¹ mit Verköstungsmöglichkeiten im angenehmen Ambiente gibt,
⋅ eine Mühle²², berechtigt zur Verarbeitung und Verkauf von Bio-Getreide und Bio-Erzeugnissen, mit breitem Warenangebot in einem ansprechenden Verkaufsraum – sogar mittwochs mit Markttag, mit frischem Gemüse aus der Region, gibt,
kein Wort davon, dass die Einwohner von Weiler sogar
⋅ von einem fahrenden Einkaufsladen, nämlich von Aaron’s rollendem Supermarkt ortsnah versorgt, sozusagen direkt vor der Haustür bedient werden und dass viele Geschäfte und Gastronomie-Betriebe einen Lieferservice anbieten wie bspw. bofrost,
kein Wort davon, dass es
⋅ weitere Einkaufsmöglichkeiten im direkten Umfeld von Weiler gibt.
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Hanebüchen und vollkommen abgehoben: „Nahversorgung“ wird versprochen !
Es soll eine „Nahversorgung“ sein, dieses neue Projekt. Diese, blickt man auf die Lage der Hofäcker, befindet sich jedoch am Ortsende von Weiler, für diejenigen, die also in der anderen Richtung des Ortes wohnen, alles andere als „nah“. Wesentlich näher sind da die Mühle, der Naturkostladen und die fahrenden Verkaufsangebote, da diese im Ortszentrum liegen oder sogar direkt vor der Haustür Halt machen.
Spätestens jetzt muss man aber argwöhnisch werden, was da wirklich entstehen soll ! Liegen die Nachfolgepläne zur Erweiterung der Bebauung schon in irgendwelchen Schubladen parat ?
Eine in Weiler errichtete Bürgerinitiative führt auf einer Unterschriftenliste „Hofäcker erhalten !“ als Argument gegen die Bebauung an: „Es gibt bereits ausreichend Einkaufsmöglichkeiten in und um Weiler herum (13 Stück in max. 10-Fahrminuten Entfernung)“²¹.
Auf Google sind die Fähnchen der Lebensmittelmärkte in und rund um Weiler dicht an dicht zu finden:
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Von den Fachgeschäften für Haushalt, Handwerk, Pflegeprodukte und Textil rund um Weiler ganz zu schweigen ! Die in den umliegenden Gemeinden aus dem Boden gestampften Industriegebiete versorgen Kunden mit nahezu allen Waren, die zum heutigen täglichen Lebensstandard gehören und weit darüber hinaus. Den Rest erledigen Online-Dienste oder die einen Bringservice anbietenden Geschäfte.
Die Sinnlosigkeit dieses Vorhabens wird immer offensichtlicher. Das anvisierte Vorhaben grotesker und irrsinniger !
Aber da war doch noch etwas !
Ja, in der Tat, es gibt zwei hässliche riesengroße Baulücken in Weiler. Und zwar direkt an der Hauptstraße von Weiler gelegen. Da sind die Wege also schon vorhanden, die öden Halden erschlossen. Diese Gelände werden evtl. erst in einigen Jahren mit Bebauung wertvoller, dem Ort verlorengegangener Infrastruktur versehen. Aber diese gilt es in aller erster Linie mit sinnvoller Infrastruktur und Leben zu erfüllen !
Die Pforzheimer Zeitung spricht in ihrem Beitrag über ein „Städtebauliches Sahnestück an der Hauptstraße in Weiler“. Es kann einem fast schlecht werden, wie materialistisch mit dem wertvollen Boden von Weiler umgegangen wird ! Um das Ganze noch schmackhafter und dringlicher zu machen, wird sogar eine nicht näher definierte „Wohnungsnot“ in Weiler ins Land geführt.
⇒ Geht es bei diesem Bauprojekt wieder um den Ausverkauf von Heimat ? Steht wieder Kommerz gegen Herz ?
(Quelle: https://www.pz-news.de/region_artikel,-Staedtebauliches-Sahnestueck-an-der-Hauptstrasse-in-Weiler-_arid,1571142.html oder Quelle: https://www.pz-news.de/region_artikel,-Bauprojekte-in-Weiler-stossen-auf-grosses-Interesse-_arid,1710732.html)
Hierhin muss das Wort gelenkt werden
Was führen die Verwaltung und ein Teil der Gemeinderäte wirklich im Schilde, besonders und in Anbetracht dessen, dass die vor geraumer Zeit abgerissenen Grundstücke Walser-Bauer und Bahnhofsgaststätte an der Durchfahrtstraße von Weiler immer noch als riesengroße unattraktive, ja richtig große und hässliche Zahnlücken im Ortsbild aufweisen ?
Hier lässt sich nur noch Schlimmes erahnen ! Brachliegen lassen, um ein Neubaugebiet durchzusetzen ?
Fotogalerie: Gaststätte Bahnhof und Firma Walser-Bauer zum Zeitpunkt des Abrisses am 21. Dezember 2020
Fotogalerie: Gelände der Firma Walser-Bauer und das Gelände der ehemaligen Gaststätte Bahnhof am 13. Juli 2023, also zum Zeitpunkt des durch die Gemeindeverwaltung Keltern angepriesenen und einlullenden Angebots der ZGV Zimmer Grundstück- und Verwaltungsgesellschaft mBH und der Rewe Group
Inmitten von Weiler erstreckt sich auch das seit über zwei Jahren brachliegende Gelände des ehemaligen Gasthauses Bahnhof, dessen Abriss ein schmerzlicher Verlust eines gewachsenen Treffpunktes für Feiern und Feste und ein schmerzlicher Verlust eines Versammlungsortes für Bürgerinitiativen war: Infrastruktur von Weiler zerstört !
Hierhin muss der Rückblick gerichtet werden
Und spätestens jetzt muss man den Weg verfolgen, den es sich bei solchen hochgelobten und verkaufstrategisch gut angepriesenen Projekten immer lohnt zu verfolgen: Wer verdient in erster Linie an dem „Lockvogel Kindergarten“ ? Man muss sich an dieser Stelle klar machen, dass der Antrag zweier Bürgerinitiativen zum Rückerhalt einer Grundschule für Weiler zweimal vom Rat abgelehnt worden war, obwohl dem damaligen Bürgermeister Gehring ein Grundstück neben der Turnhalle angeboten worden war. In diesem verkehrsberuhigten Bereich hätte damals auch schon zur Grundschule der Kindergarten integriert werden können.
Zunehmend ist in Keltern zu beobachten, dass die Pläne zur Gestaltung eines integrativen Gemeinschaftsgedankens für Weiler komplett an die Wand gefahren und in den Wind geschossen wurden. Die Infrastruktur ist schlichtweg am Arsch. Die Gemeinschaft der Dorfbewohner, die früheren Treffpunkte „Gasthaus Bahnhof“, „Gasthaus Linde“, „Gasthaus Schloßgarten“, „Gasthaus Rößle“ geschlossen, Türen zugemauert oder abgerissen, zerstört, „Bäckerei Bleiholder“, später „Bäckerei Stockburger“, „Bäckerei Knoll“, später „Lebensmittelgeschäft Ziegler“, „Lebensmittel Luise Hering“, „Lebensmittel / Konsum Leibl“, später „Lebensmittel Rittmann“, „Metzgerei Glauner“, später „Metzgerei Dürr“, „Textilgeschäft Johanna Seufer“, „Schumacherei Fritz Gerstenlauer“, „Raiffeisenmarkt“, Banken, Molkerei mit integriertem An- und Verkauf von Milch- und Molkereiprodukten, Handwerker und Bauern … – und das alles für den künstlichen Aufbau einer mehr und mehr sich kommerzionalisierenden Gemeinde, die sich später im Zusammenschluss mit umliegenden Orten Keltern nennt und heute genauso zentral gesteuert wird, wie Deutschland von Berlin aus oder von Brüssel aus oder von … aus.
Wer den Kontakt zum Boden verloren hat, muss sich nicht wundern, dass er einen Planungsfehler nach dem anderen begeht oder diesen evtl. sogar begehen muss aufgrund von ideologischen Trends und politischen Anweisungen. Macht ist eben nicht dasselbe wie eine gewachsene und sich gegenseitig helfende Gemeinschaft. Diese muss in Weiler erst wieder aufgebaut werden und das sollten die Weilermer selbst in die Hand nehmen !
Im Anschreiben an einen Grundstücksbesitzer ausgewiesen ist jedenfalls die ZGV Zimmer Grundstück- und Verwaltungsgesellschaft mbH. Hier verdient die Baubranche und ganz offensichtlich doch auch die Rewe Group kräftig mit. Das ist eine bodenlose Unverschämtheit, wie mit unserem Grund und Boden umgegangen wird ! Anstatt die als Ödland verkommenen Baulücken rasch und sinnvoll mit Leben zu füllen, soll unser fruchtbarer Boden zerstört werden !
Zubetonieren unserer Lebensgrundlagen: Keltern steht dem Landschaftsfraß in nichts nach !
Wie dreist die Ortsverwaltung, Baubranche und die Raffgierigen mit den Bewohnern eines Ortes umgehen – und nicht nur in Keltern – sehen wir nachfolgend ! Es geht bei dem in der Gemeinderatssitzung am 11. Juli 2023 dargelegten Fall ganz offensichtlich nicht (mehr) um das Wohl der Bewohner von Weiler oder um das Wohl der Kindergartenkinder, die dann anstatt – wie bereits erwähnt – in einem historisch gewachsenen charmanten Sandsteingebäude mit prägendem Charakter eben in einem „modernen“ Betonklotz ohne Flair untergebracht und verwahrt sein werden, nein, es geht schon lange nicht mehr um das Wohl, um die Zufriedenheit und Versorgung der Dorfbewohner, sondern es geht um blanken Profit, um die Beschäftigung der kommunalen Angestellten und um den Erhalt deren Arbeitsplätze, mit welchen sinnlosen Dingen auch immer.
Legen wir mit diesem Projekt etwa heute schon den Grundstein für das neue Zubetonieren und Asphaltieren lebensnotwendiger Grünflächen, für das Sterben unserer Hofäcker, schaufeln wir nicht jetzt schon die Gräber für die Natur zugunsten der Ausweisung weiterer Neubau- oder Gewerbegebiete ? Hat nicht genau dazu das Vorstellen des angepriesenen herzlosen Bauprojekts Hofäcker gedient, das weder Hand noch Fuß aufweist und vielmehr nochmals eine Beweisvorlage dafür ist, dass Weiler in der wirren Strategie der Fremdbestimmung nicht nur seine Infrastruktur, seinen klaren Verstand und sinnvoll ökologischen und naturnahen Aufbau, sondern auch das MITEINANDER verloren hat ?
⇒ Das Ding muss vom Tisch ! Aber schleunigst ! Weg mit diesem irren Plan !
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Lesen Sie die erschreckenden Berichte über den Flächenfraß in den Nachbargemeinden Straubenhardt, Neuenbürg, Karlsbad
Prestigeobjekte der Gemeinden: Feuerwehrpaläste noch und nöcher !
Flächenfraß auch in Karlsbad und Straubenhardt
Fast unmerklich und doch für jeden ersichtlich: Quadratmeter um Quadratmeter schieben sich die Bagger vor
Überbauung der Natur – Zubetonieren unserer Lebensgrundlagen
Alarm: Flächenverbrauch in Neuenbürg (Enzkreis)
Auffressen unseres Mutterbodens und Kahlschlag unserer Wälder
Industriemetropolen Neuenbürg – Straubenhardt – Karlsbad im zerstörerischen Wachstum begriffen
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Flächenverbrauch in Keltern
Fotos vom Gelände der für den Neubau eines Feuerwehrhauses benötigten Fläche in Dietlingen
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Auch Keltern glänzt durch die Zerstörung zuvor lieblicher Hügellandschaften auf Kosten der Natur zu Gunsten einer vorgegaukelten Hochsicherungstechnik eines weiteren modernen Feuerwehrhauses. Der Bauwahn in den Gemeinden wütet.
Der Mutterboden schwindet mehr und mehr und die Weissagung der Cree ?
„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fisch gefangen, der letzte Fluss vergiftet ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“³
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¹Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Weiler_(Keltern)
¹¹Quelle: https://baden-wuerttemberg.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/arten/31959.html
²¹Quelle: https://www.der-naturkostladen-keltern.de/unser-gesch%C3%A4ft/
²²Quelle: https://www.muehle-beck.de/
³Quelle: Forum Umweltbildung https://www.umweltbildung.at/praxismaterial/die-weissagung-der-cree/
Flyer sind mehrfach in Weiler, auch in Dietenhausen und Niebelsbach – und in einigen Haushalten der gesamte 11seitige Artikel im Kuvert mit der Aufforderung diesen an die Nachbarn weiterzureichen – verteilt worden.
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