Auf der Suche nach der wahren Heimat

Wer kennt die Familie Manthey aus Latzig ?

Max Manthey – Amanda Manthey, geb. Achterberg – Herbert Manthey – Hans Manthey

2017-12-06
aktualisiert 2021-10-01

Latzig/Weiler. Auf der Suche nach den Wurzeln meines Vaters stieß ich kürzlich auf eine Webseite von Dieter Schimmelpfennig.  

ARCHE Weiler FREE Heiderose Manthey_02c

Heiderose Manthey: „Ich suche Verwandte meines Vaters Hans Manthey.“

Dort steht – und diese Geschichte kenne ich auch aus der Erzählung meines Vaters:

„Latzig wurde am Abend des 3. März 1945 von der Roten Armee besetzt. Einige Bewohner gingen freiwillig in den Tod, zahlreiche andere wurden von russischen Soldaten erschossen. Der Gutssekretärin Anni Zimmermann gelang es, noch nach der Besetzung mit einem Verwundetenzug, der bei Lenzen hielt, über Kolberg und die Ostsee den rettenden Westen zu erreichen.

Die Besatzungszeit und nachfolgende Vertreibung durch die Polen bis 1947 ging einher mit allen bekannten negativen Begleiterscheinungen.

Das frühere Ortsbild wurde durch Verwüstungen und Abriss vieler Gebäude einschließlich des Gutshauses völlig zerstört. Der kleine Dorfteich ist nahezu zugewachsen.“

Aktualisiert 2021-10-01
Heiderose Manthey erinnert sich

Mein Vater hat immer wieder unter Tränen erzählt, wie die Soldaten in ihr Haus in Latzig eindringen und seinen Vater, meinen Großvater, mit einem an den Kopf gehaltenen Gewehr zwingen, im Garten ein Grab auszuheben. Seine Mutter, meine Großmutter, muss dabei helfen.

Als mein Großvater fertig ist, schießen ihn die Soldaten vor den Augen meiner Großmutter ins Grab. Sie muss das Grab zuschaufeln.

Meine Großmutter verhungert im Lazarett.

Mein Onkel Herbert stürzt mit einer Militärmaschine über Afrika ab.

Einziger Überlebender ist mein Vater Hans. Er überlebt den Abschuss des Kriegsschiffes, auf dem er im Ärmelkanal fährt. Halbtot wird er nahe der Insel Jersey aus dem Eismeer gezogen.

Nach dem Krieg ist mein Vater sieben Jahre lang in englischer Gefangenschaft. Dann kommt er nach Weiler und baut dort sein vollkommen entwurzeltes zweites Leben auf.

Seine Heimat hat er nie wieder gesehen.

Kontakt zu Dieter Schimmelpfennig.

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„Papa, es braucht mehrere Generationen, um zugefügtes Unrecht zu vergelten.“

„Papa, es braucht mehrere Generationen, um zugefügtes Unrecht zu vergelten.“