Die Nutzung der Erde – eine Planungs- und Gestaltungsaufgabe der Gemeinschaft
Tagung Bad Boll – Dimensionen einer Reform der Bodenordnung
2015-03-08
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Bad Boll. Der Boden spielt seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in Wissenschaft und Politik kaum noch eine Rolle. Die Volkswirtschaftslehre spricht zwar von drei Produktionsfaktoren: Boden, Arbeit und Kapital – sieht im Boden aber doch nur ein Kapitalgut, das keine besondere Beachtung verdient. Die Fragen rund um den Boden, die schon immer ein heißes Eisen waren, bleiben daher nicht nur ungelöst, sondern – schlimmer noch – sie werden gar nicht mehr gestellt.
Der Zusammenhang vieler besorgniserregender Phänomene und Ereignisse mit den Fehlern unserer Bodenordnung wird dementsprechend nicht durchschaut. Verdrängte Probleme gären aber weiter und verschaffen sich ungeordnet Luft. Das ist im sozialen Ganzen nicht anders als beim Einzelnen.
Das Tableau der Problemfelder ist vielfältig:
• Armut und gewaltsame Auseinandersetzungen in der Dritten Welt, die weitgehend auf der ungerechten Verteilung des Bodens und der übrigen natürlichen Ressourcen beruhen
• Landgrabbing als moderne Form des internationalen Kriegs um knapper werdende Natur-Ressourcen
• die ökologische Handlungslähmung der Staaten und der Menschheit insgesamt trotz unübersehbar fortschreitender Zerstörung ihrer natürlichen Daseinsgrundlagen
• die internationalen Streitigkeiten um Land, Wasser und Rohstoffe
• die Immobilienkrisen der letzten Jahre, die die Notwendigkeit einer Trennung von Bodenmarkt und Kapitalmarkt veranschaulichen
• die Probleme der Entwicklung unserer Städte und des Wohnungsmarktes usw.
Diese Zusammenhänge werden in der Tagung aufgedeckt. Zugleich werden die heute notwendigen und gangbaren Schritte zu einer Reform der Bodenordnung – bei
uns und anderswo aufgezeigt. – Machen Sie sich durch Teilnahme an der Tagung kundig und bringen Sie Interessierte aus Ihrem Bekanntenkreis mit. Denn wir brauchen nicht nur eine Verbreitung von Einsichten, wir brauchen für diese gewaltige Aufgabe eine Bewegung.