Autor Gert Postel verrät von seinem professionellen Eintauchen in die Welt der Psychiatrie und Gutachter
2014-12-21
Keltern-Weiler. Gibt es sowas wie bis zur Groteske pervertierte, rechthaberische und herrische Maskeraden der in der Psychiatrie und politischen Macht Tätigen ? Und wenn ja, dann ist eines der fazinierendsten Bücher zu dieser grundfaulen Thematik wohl Gert Postels „Doktorspiele“, erschienen in Eichborn AG, Frankfurt Main.
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Die Bekenntnisse oder besser gesagt die „Geständnisse eines Hochstaplers“ sind prickelnd geschildert, schillernd die Personenbeschreibung, ernüchternd die Darstellung der dummen Charaktere der auf den Jahrmarkt gestellten Eitelkeiten, bloßstellend ihre einfach gestrickten Attitüden. Der Leser lässt sich gerne auf charmante Weise und durchaus auch belustigt zum Hinterschauen der psychiatrischen Machtstrukturen zwingen, wohl wissend, dass das, was da abgeht, nichts anderes ist als ein Spiel um Dominanz, Starallüren der „Macht“haber und um deren Ansehen. Oder noch stechender die Frage: Wem gehen wir da auf den Leim ? Wem vertrauen wir unsere eigene Persönlichkeit an ?
Zum Buch
Von Beruf Briefträger verhandelte er mit den Ministerialen im Dresdner Sozialministerium erfolgreich um Leistungsposititonen. Er schrieb psychiatrische Gutachten für sächsische Schwurgerichte, genoss eine Privataudienz beim Papst, diskutierte unter vier Augen mit seinem Minister …
Postel enthüllt gnadenlos.
Zur Veranstaltung
Am 07. Januar 2015 findet um 19 Uhr der Themenabend „Die Fragwürdigkeit der Forensikgutachten als Wissenschaft“ mit Gert Postel statt und zwar in der St. Nikolausstr. 25 | Becher-Bräu | 95445 Bayreuth. Dort liest Gert Postel aus seinem Buch und lädt zur anschließenden Diskussion ein.