Verlierer sind die Kinder und Eltern und letztendlich die gesamte Gesellschaft
2014-06-19
Hann. Münden. Das Drama um die Krallen des Jugendamtes beim Ergreifen von Kindern kann sich in Deutschland bis zur Zerstörung der Familien hochspielen und die Beziehungen zwischen Kindern und Eltern kaputt machen. So kaputt machen, dass lebensnotwendige Beziehungen vollkommen abgetötet werden – manche für ein ganzes Leben !
Verlierer: Kinder und Eltern und letztendlich die gesamte Gesellschaft.
Gewinner: Die, die daran ihren Lebensunterhalt verdienen und Macht ausüben wollen.
Jugendämter argumentieren gerne bei einem entstehenden Gegenkampf sie würden keine Fehler machen, sondern zum sogenannten „Wohl des Kindes“ handeln. Und es gibt in Deutschland auch noch Menschen, die dieser Argumentation folgen wollen.
Das Drama, das sich in der Familie E. am 01.04 2014 abspielte, dürfte letztendlich die aggressive Vorgehensweise eines selbsternannten Wächteramtes aufdecken.
ARCHE berichtete.
Nun sind schon einige Wochen vergangen, dass der 2jährige Linus nach dessen Raub aus der elterlichen Wohnung wieder in die Arme der Eltern zurückkehren konnte. Letztendlich aber nur, weil die Eltern gemeinsam mit wissendem Umfeld kategorisch gegen die Machenschaften des Jugendamtes angingen.
Herr E., vor elf Wochen wurde Ihnen und Ihrer Partnerin Ihr gemeinsamer Sohn vom Jugendamt Hann. Münden geraubt. Können Sie uns nochmal schildern, wie das Jugendamt vorgegangen ist ?
Lars: Elisa kam nach einer Meinungsverschiedenheit mit Ihrer Mutter per Whats App nicht aus der Schule zurück (ARCHE berichtete). Wie sich herausstellte, wurde sie ohne Information an meine Frau, obwohl diese das alleinige Sorgerecht innehatte, entzogen. Abends ungefähr kurz vor 21 Uhr stand dann auf einmal Jugendamt, Polizei und Gerichtsvollzieher vor der Tür mit einer einstweiligen Anordnung, dass die beiden Jungen auch sofort aus dem Haushalt zu nehmen sind. Der 8jährige Sohn meiner Frau musste aus dem Bett gerissen werden, da er schlief. Man gab meiner Frau nicht mal die Möglichkeit den Vater des 8jährigen zu verständigen, mit dem Sie die gemeinsame elterliche Sorge inne hat.
Wie hat sich denn Linus in der Zwischenzeit wieder eingelebt ?
Diana: Inzwischen hat sich Linus wieder eingelebt, wobei er – seitdem er von Zuhause entrissen wurde – nun wieder bei uns ist und die Nächte bei uns verbringt. Er reagiert teilweise noch sehr verhalten auf für ihn fremde Menschen, wo er zuvor sehr offen war, und sucht dann erstmal Zuflucht und meine Nähe. Zu ihm vertrauten Personen ist er inzwischen wieder offen wie eh und je.
Wie ist die Stellung der Ärzte zum Gesundheitszustand von Linus. Wird er langfristig Schäden von diesem Trauma des gewaltsam Entrissenwerdens davontragen ?
Lars: Linus kam ja mit einem Ausschlag zurück, ebenso mit entzündeten Augen und einigen Schürfungen und einem blauen Fleck an der Stirn. Uns wurde bei der Übergabe gesagt, dies alles käme vom Spielen draußen im Garten, meine Frau entgegnete direkt, dass mein Sohn noch nie einen Ausschlag vom Spielen im Garten hatte, auch wir sind sehr viel im Freien. Wir suchten noch am selben Tag direkt einen Arzt auf. Dabei stellte sich dann auch heraus, dass Linus diesen Ausschlag auch im Windelbereich hatte. Nachdem der Ausschlag nicht abklingen wollte, wurde nochmals ein Kinderarzt aufgesucht, wobei sich dabei ergab, dass es sich um eine Pilzinfektion handelte, die unser Sohn aus dieser von uns abwesenden Zeit mitgebracht hatte, welche dann glücklicherweise schnell und wirksam behandelt werden konnte.
Wie groß das psychische Trauma von Linus sein wird, kann heute glaube ich noch niemand sagen. Wir sind unentwegt bemüht, ihm alle Aufmerksamkeit und Liebe zuteil werden zu lassen, die nur möglich ist. Wie meine Frau bereits ausgeführt hat, schläft Linus seit er wieder zu Hause ist bei uns, was aber auch vollkommen in Ordnung ist. Auf Fremde hat er früher sehr offen reagiert, gewunken und gelacht. Hier sucht er nun erstmal Nähe und Schutz bei uns. Zu Menschen, die er kennt, ist er inzwischen wieder so locker wie zuvor.
Sie haben Strafantrag gegen die Mitarbeiter (Frau Andrea Nölker und Herrn Carsten von Hof, Frau Schmiel-Richter und Richterin Bierend) gestellt. Wie weit ist dieser Vorgang in der Zwischenzeit ?
Diana Elsner: Strafantrag wurde gestellt gegen Frau Andrea Nölker und Herrn Carsten von Hof vom Kreisjugendamt Göttingen, Außenstelle 34346 Hann. Münden, Auefeld 10, Landkreis Göttingen Frau Schmiel-Richter, 37083 Göttingen, Reinhäuser Landstraße 4, sowie ggf. gegen Richterin Bierend am Amtsgericht 34346 Hann. Münden, Schloßplatz 9. Bisher gibt es hier noch keine weiteren Informtionen zum Sachstand.
Wie geht es den beiden Geschwistern von Linus ?
Diana: Mit meinem 8jährigen Sohn habe ich derzeit, obwohl er bei seinem Vater ist, nur telefonischen Kontakt. Ein Umgang auf „freiwilliger Basis“ wurde mir durch den Vater bis dato verweigert, sodass wir hier eine Umgangsklage einleiten mussten.
Mit meiner Tochter habe ich bisher keinerlei Kontakt, jedoch stehe ich hier im Gegensatz zu dem Vater von meinem Sohn, im Austausch zum Vater, er berichtet, dass sie inzwischen gut bei Ihm angekommen ist und sich einlebt.
Wie lange wird der Kampf gegen die Ämter noch andauern ? Werden Sie die Gerichte bemühen müssen ?
Lars: Der Kampf gegen die Ämter wird wohl nie aufhören, was wohl daran liegt, dass hier Menschen eine Macht verliehen wird, mit der sie überhaupt nicht in der Lage sind umzugehen und für die sie keinerlei Kompetenzen haben. Es gibt so unendlich viele Menschen da draußen die alltäglich das Gleiche erleiden wie wir, woran man ja ganz klar sieht, dass an dem System absolut etwas nicht stimmen kann.
Die Gerichte sind derzeit weiter bemüht, was Linus angeht, da das Jugendamt seine Beschwerde aufrecht erhalten will, mit allen Mitteln und sich immer neue Dinge einfallen lässt, um uns Linus wieder wegzuholen. Auch der Verfahrensbeistand von Linus, Herr Rechtsanwalt Markus F. aus Northeim, konstatiert nun aufgrund eines öffentlichen Presseartikels, dass Linus wieder in Obhut genommen wird. Öffentliche Kritik ist offensichtlich nicht erwünscht. Dem Presseartikel könnte man unsere Erziehungs- und Bindungsunfähigkeit entnehmen. Weiterhin muss sich das Gericht damit befassen, was die Beschwerde meiner Frau zu ihrem Sohn angeht, da dieser bei uns sein Zuhause hat und zu uns gehört und es nicht so sein kann, wie es derzeit ist.
Parallel dazu muss sich das Gericht mit dem Umgang des Sohnes auseinander setzen, um hier der Entfremdung zu meiner Frau, die der Vater derzeit durch das Verhindern des Umgangs versucht hinzubekommen, entgegen zu wirken.
Was wünschen Sie sich für sich und Ihre Familie ?
Diana: Wir wünschen uns von ganzem Herzen für uns, dass wir bald gemeinsam wieder durch den Alltag gehen können, ohne über Intrigen zu stolpern, die uns derzeit verfolgen. Dass unsere Kinder das Ganze so verarbeiten, dass keine Schäden zurück bleiben und sie ganz unbeschwert durch den Alltag und ihr Leben gehen können. Weiterhin wünschen wir uns für alle Familien, denen es genauso ergeht wie uns, ganz viel Kraft, dass sie nicht aufgeben und immer daran denken, wenn sie das Gefühl haben, es nicht mehr zu schaffen: Wenn die Kinder es schaffen müssen in der Fremde, dann wir erst recht ! Denn wir sind unseren Kindern verpflichtet und sie vertrauen uns !
ARCHE schließt sich dem Wunsch der Eltern von LInus an und wird in einigen Wochen nochmal anfragen, wie es der Familie ergeht.
Mehr zu den Vorgängen und zu zwei anderen Fallbeispielen im Beitrag